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Dr. Oliver Berli und Prof. Dr. Julia Reuter

Das Ende der wissenschaftlichen Karriere? Eine qualitative Studie zur Statuspassage professoraler Ruhestand

 

Hintergrund und Projektziel

Die Erforschung wissenschaftlicher Karrieren ist zu einem wichtigen Querschnittsthema aktueller hochschul-, arbeits-, sowie wissenschaftssoziologischer Forschung avanciert. Dabei liegt ein deutlicher Fokus der Forschung auf dem sog. Wissenschaftsnachwuchs und folglich auf Fragen des Zugangs zum und Verbleibs im Wissenschaftsfeld. Demgegenüber ist über die Phase des altersbedingten „Endes“ universitärer Karrieren bisher relativ wenig bekannt. An dieser empirischen Forschungslücke setzt das geplante Projekt „Das Ende der wissenschaftlichen Karriere? Eine qualitative Studie zur Statuspassage professoraler Ruhestand“ an und untersucht den Übergang von Universitätsprofessor*innen in den Ruhestand. Im Fokus der Untersuchung stehen dabei die Verschränkungen von institutionellen Regelungen und feldspezifischen Praktiken des Ruhestands sowie deren individuelle Bearbeitung.

Vorgehensweise

Das Forschungsprojekt ist arbeitsteilig in zwei Teilprojekten untergliedert, die aufeinander bezogen sind: Um die Frage der Organisation professoralen Ruhestands zu beantworten, werden sowohl Expert*inneninterviews mit Personen aus dem Kreis von Universitätsverwaltung, Wissenschaftsförderung und DHV geführt als auch ausgewählte Dokumente mit relevanten Schriftstücken (bspw. Vorschriften des Landesbeamtengesetzes, Handreichungen von Verbänden und Fachgesellschaften, Ausschreibung von Stiftungen für Ruheständler*innen-Programme, Informationen oder Antragsformulare der Verwaltungsabteilungen von Universitäten u.ä.) ausgewertet. Für die Analyse der individuellen Relevanzen, Ausgestaltung und Bewältigung des Übergangs in den Ruhestand werden problemzentrierte Interviews mit hohen narrativen Anteilen mit Professor*innen im Ruhestand – gesampelt nach Fachgruppe, Geschlecht, Bundesland sowie zeitlichem Abstand zur Statuspassage – geführt. Zusätzlich werden diese mit Interviews mit den Nachfolger*innen oder ehemaligen Sekretariaten der Professor*innen im Ruhestand kontrastiert.